Max Verstappen, der amtierende Champion der Formel 1, ist in eine Kontroverse verwickelt, die über simples Schimpfen hinausgeht. Was als Streit über einen Schimpfwort, gerichtet auf sein leistungsschwaches Red Bull-Auto, begann, hat sich nun zu einem Machtkampf mit der FIA entwickelt, der ernsthafte Fragen über Verstappens Zukunft im Sport aufwirft. Der harte Kurs von FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem in Bezug auf Sprache, zusammen mit seinem inzwischen berüchtigten Kommentar „Wir sind keine Rapper“, hat hitzige Debatten im Fahrerlager ausgelöst – und das nicht zum ersten Mal.
In einem Interview äußerte Helmut Marko eine klare Warnung über Verstappens wachsende Frustration und erklärte, dass Max‘ Drohung, die Formel 1 wegen dieser trivialen Strafen zu verlassen, nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte. „Man muss Max ernst nehmen“, sagte Marko, „Er hat viel erreicht, aber wenn ihm der Sport keinen Spaß mehr macht, ist er der Typ Mensch, der für immer gehen könnte.“
Die Kontroverse brach beim Großen Preis von Singapur aus, als Verstappen während einer von der FIA veranstalteten Pressekonferenz seinen Frust über die Leistung seines Red Bull-Autos mit Schimpfwörtern Luft machte. Anstatt die Angelegenheit ruhen zu lassen, reagierte die FIA, indem sie ihn bestrafte und ihn verpflichtete, „Gemeinschaftsdienst“ zu leisten. Verstappens Vergehen? Schimpfwörter zu verwenden, um ein Auto zu beschreiben, nicht eine Person – dennoch schien die Strafe unverhältnismäßig, insbesondere angesichts des Rufs der Formel 1 als Hochgeschwindigkeits- und ernsthafter Sport.
Verstappens einwortige Antworten in Interviews nach dem GP von Singapur waren ein klarer Protest gegen das, was er als Übergriff des Sportverbands ansieht. Sein gedämpftes Verhalten war nicht nur auf das Rennen bezogen – es war eine Aussage über den zunehmenden Druck, den er außerhalb der Strecke verspürt. Dieser letzte Vorfall fühlt sich mehr wie ein Wendepunkt als nur ein weiteres Aufflackern an.
Ben Sulayems Kreuzzug, die Sprache in der F1 zu sanieren, wirkt fehl am Platz, insbesondere wenn der Sport in die Vereinigten Staaten zieht, ein Ort, an dem Fluchen und freie Meinungsäußerung in der Kultur verankert sind. In einem Land, in dem Rapper und Hollywood-Stars – Meister des fluchbeladenen Dialogs – VVIPs sind, ist es ironisch, dass der beste Fahrer der F1 wegen einiger ausgesuchter Worte zensiert wird.
Doch das Problem geht über das Fluchen hinaus. Die Schwere der FIA scheint inkonsistent zu sein. Wie Marko anmerkte, wird Guenther Steiner, der ehemalige Haas-Chef und jetzt Netflix-Star, für seine derben Ausfälle in „Drive to Survive“ gefeiert. Dennoch wird Verstappen für einen beiläufigen Kommentar über ein Auto bestraft. „Es ist Heuchelei,“ sagte Marko, „Max hat niemanden beleidigt – er sprach über das Auto, auf eine flapsige Art.“
Die eigentliche Frage ist: Wann hört das auf? Wenn die FIA anfängt, die Sprache zu kontrollieren, was kommt als Nächstes? Kleidervorschriften? Haarschnitte? Der Kurs ist besorgniserregend, und viele empfinden es als Ben Sulayems Versuch, Kontrolle über jeden Aspekt des Sports auszuüben, während er gleichzeitig die Persönlichkeit und die rohen Emotionen erstickt, die die F1 aufregend machen.
Obwohl dies wie ein kleiner Streit erscheinen mag, hat er potenziell weitreichende Konsequenzen. Verstappens Geduld neigt sich dem Ende zu, und seine Liebe zum Sport wird durch unnötige Ablenkungen untergraben. Markos Warnung, dass Verstappen vorzeitig zurücktreten könnte, sollte Wellen durch die F1 schlagen. Einen Star von Max’ Kaliber zu verlieren, wäre eine Katastrophe für den Sport, insbesondere wegen etwas so Triviales wie ein paar harten Worten.