In einem mutigen Schritt hat McLaren offiziell bei der FIA einen Antrag auf Überprüfung der Strafe gestellt, die Lando Norris nach seinem nervenaufreibenden Kampf mit Max Verstappen beim Großen Preis der USA auferlegt wurde. Dieser intensive Wettkampf um den letzten Podiumsplatz auf dem Circuit of the Americas sorgte bei den Fans und im F1-Paddock für Aufregung über den Zustand der Rennregeln. Da Norris eine Fünf-Sekunden-Strafe erhielt, die ihm letztendlich den dritten Platz kostete, fordert McLaren Klarheit und Konsistenz von der Sportbehörde.
In Runde 52 des Rennens in Austin fanden sich Norris’ McLaren und Verstappens Red Bull in einem erbitterten Duell wieder. Die Auseinandersetzung führte dazu, dass beide Fahrer von der Strecke abkamen, was Norris dazu brachte, sein Überholmanöver außerhalb der Strecke abzuschließen – ein Manöver, das Verstappen sofort im Teamradio anprangerte und erklärte: „Hat mich außerhalb der Strecke überholt.“ Viele Zuschauer hingegen standen auf der Seite von Norris und argumentierten, dass Verstappen den McLaren-Fahrer von der Strecke gedrängt habe. Mit der FIA, die während des Wochenendes eine Reihe ähnlicher Strafen verhängte, ist die Inkonsistenz der Vorschriften zu einem Streitpunkt unter Teams und Experten geworden.
Als Reaktion auf den Entscheid der Rennkommissare in COTA beruft sich McLaren auf Artikel 14 des FIA International Sporting Code. Dieser Antrag auf „Rechtsmittel“ stellt die Entscheidung des Großen Preises der USA in Frage und zitiert Artikel 33.3 der Formel-1-Sportregeln, die die Streckenlimits und das Überholverhalten regeln. Das Team argumentiert, dass die Rennkommissare möglicherweise entscheidende Details bei der Beurteilung des Vorfalls übersehen haben.
FIA-Vertreter haben eine Videokonferenz mit McLaren für den 25. Oktober 2024 um 14:30 Uhr mexikanischer Zeit bestätigt, kurz vor dem Großen Preis von Mexiko. Die Anhörung wird in zwei Phasen unterteilt: Die erste soll klären, ob McLaren „signifikante und relevante neue Beweise“ entdeckt hat, die während der ersten Prüfung nicht verfügbar waren. Falls ja, wird eine zweite Anhörung angesetzt, um die Tragfähigkeit dieser neuen Informationen zu bewerten.
Die Kontroversen um Kurve 12 haben auch Forderungen nach möglichen Änderungen der Strecke ausgelöst, wobei Experten Veränderungen am COTA empfehlen, um ähnliche Streitigkeiten in der Zukunft zu vermeiden. Während die FIA sich darauf vorbereitet, McLarens Berufung zu prüfen, könnte das Ergebnis weitreichende Auswirkungen haben und einen Präzedenzfall dafür schaffen, wie Rennvorfälle in der Formel 1 künftig bewertet werden. Für den Moment richten sich alle Augen auf Mexiko, wo das Duell zwischen McLaren und der FIA dem Rennwochenende eine zusätzliche Spannungsebene verleihen wird.