Die Feuerwerke in der Formel 1 sind nicht nur auf der Strecke – Lando Norris hat entschieden Max Verstappens Behauptung zurückgewiesen, dass er die F1-Weltmeisterschaft 2024 selbst im Norris‘ McLaren MCL38 hätte gewinnen können. Verstappen, frisch von seinem vierten Fahrertitel, schlug vor, dass er unabhängig von der Technik dominiert hätte, und warf damit einen Schatten auf Norriss Leistung in dem, was viele als das schnellste Auto auf dem Grid in der zweiten Hälfte der Saison betrachten.
„Die Geschichte sagt etwas anderes“ – Norris kontert
Norris nahm Verstappens Stichelei nicht leicht. Er wies auf die fast Unmöglichkeit hin, den enormen Rückstand, den er in der zweiten Hälfte der Saison hatte, aufzuholen. Trotz der erheblichen Verbesserungen bei McLaren konnte Norris den Punkteabstand nicht verringern, der in der kritischen Phase des Jahres konstant über 50 Punkte lag.
„Nein, definitiv nicht. Ich meine, niemand hat in der Geschichte der Formel 1 jemals einen Rückstand in der Größe, die ich hatte, aufgeholt,“ bemerkte Norris und bezog sich damit offensichtlich auf die statistische Unwahrscheinlichkeit von Verstappens Behauptung.
Zur Einordnung: Die größte Aufholjagd in der F1-Geschichte war Sebastian Vettels Titelgewinn 2012, bei dem er einen Rückstand von 39 Punkten mit sieben Rennen vor dem Ende aufholte. Norriss Rückstand auf Verstappen? Ein Berg, der in den entscheidenden Phasen der Meisterschaft nie unter 50 Punkte schrumpfte.
Verpasste Chancen: Norris’ eigene Reflexion
Trotz seiner defensiven Haltung lässt sich nicht leugnen, dass Norris Gelegenheiten hatte, um Verstappens Vorsprung zu verringern. Schlüsselmomente der Saison zeigten, dass McLaren das schnellste Auto im Feld hatte, doch Norris verpasste es oft, die Ergebnisse zu maximieren. Diese Fehltritte – sei es durch strategische Fehler, Qualifikationsprobleme oder Missgeschicke am Renntag – könnten den Unterschied ausgemacht haben, ob der Titelkampf bis zum Ende spannend blieb oder in der aktuellen Realität endete.
Während Verstappen seinen Titeltriumph in Las Vegas feierte, räumte Norris ein, dass sich sein Fokus jetzt auf ein anderes Ziel verschoben hat: McLarens ersten Konstrukteursmeistertitel seit 1998 zu sichern.
„Wir werden uns jetzt auf das nächste Wochenende konzentrieren und stärker in Katar zurückkommen, eine Strecke, die unserem Auto besser liegen sollte als Vegas. Unser gesamter Fokus liegt auf diesen letzten beiden Rennen.“
Der Konstrukteurskampf: McLaren gegen Ferrari
Während Verstappens Aussage Kontroversen auslöste, konzentrieren sich Norris und McLaren mit voller Energie auf den Konstrukteurstitel. Der Abstand zu Ferrari ist auf nur 24 Punkte geschrumpft. Da erwartet wird, dass Katar und Abu Dhabi McLarens in Papaya gekleidete Autos begünstigen, haben Norris und Teamkollege Oscar Piastri ihre Augen fest darauf gerichtet, die Saison stark zu beenden.
Ferrari hat jedoch das Handtuch noch nicht geworfen. Ausgestattet mit einer Reihe von Boden-Upgrades für ihren SF-24 zielt die Scuderia darauf ab, McLarens Aufschwung zum Saisonende entgegenzuwirken und ihre schmalen Meisterschaftshoffnungen am Leben zu halten.
Ein Kampf um Vermächtnisse und Ambitionen
Während Verstappens Kommentare sein Selbstvertrauen (und vielleicht einen Hauch von Provokation) unterstreichen, verdeutlichen sie auch die Rivalität, die zwischen den beiden Fahrern aufkommt. Für Norris war es nicht nur wichtig, die Behauptung des Niederländers zu widerlegen – es ging darum, seinen Fokus zu festigen, um sich als legitimer Titelanwärter zu beweisen.
Während McLaren und Ferrari sich auf die letzten beiden Runden vorbereiten, ist eines klar: Der Kampf um die ultimativen Auszeichnungen von 2024 mag vorbei sein, aber der Krieg um die Dominanz ist längst nicht beendet. Die Bühne ist für einen spannenden Höhepunkt einer unvergesslichen Saison bereitet.