In einem Schritt zur Neugestaltung der unerbittlichen Wüsten Ägyptens hat die Regierung ein beeindruckendes Projekt im Wert von 2 Milliarden Dollar ins Leben gerufen, um die Qattara-Depression, eine der ödesten Regionen des Landes, in eine bewohnbare Landschaft mit Regen und fruchtbarem Land zu verwandeln. Dieses visionäre Projekt, das als „Mini-Suezkanal“ bezeichnet wird, wird Wasser aus dem Mittelmeer durch einen 34 Meilen langen Kanal leiten, um ein 20.000 Quadratkilometer großes Gebiet in der Westwüste zu überfluten und einen riesigen künstlichen See zu schaffen.
Ägypten, ein Land, in dem über 90 % des Landes Wüste sind, hat Schwierigkeiten, seine schnell wachsende Bevölkerung innerhalb der begrenzten bewohnbaren Zonen entlang des Nils zu verwalten. Mit über 113 Millionen Menschen, aber nur 4 % des Landes, das entwickelt ist, sieht sich Ägypten im Vergleich zu Ländern mit ähnlichen Flächen, aber deutlich weniger Einwohnern, erheblichen Herausforderungen in Bezug auf die Bevölkerungsdichte gegenüber.
Die Initiative zur Qattara-Depression könnte die Landschaft radikal verändern, indem sie die Luftfeuchtigkeit und den Niederschlag durch die intensive Verdunstung des vom Mittelmeer gespeisten Sees erhöht. Experten glauben, dass diese zusätzliche Feuchtigkeit zuvor trockene Gebiete in fruchtbares Land verwandeln könnte, was Möglichkeiten für Landwirtschaft und Siedlungsentwicklung entlang der Ufer dieses neu geschaffenen Sees eröffnet.
Obwohl dieses Vorhaben vielversprechend ist, hat es auch gemischte Reaktionen unter Experten und Umweltschützern ausgelöst. Befürworter sehen es als einen bahnbrechenden Schritt zur Rückgewinnung von ödem Land, der möglicherweise die demografischen Druckverhältnisse Ägyptens stabilisieren und neue wirtschaftliche Chancen schaffen könnte. „Ägypten schreibt die Regeln der Wüstenrückgewinnung neu“, bemerkte ein begeisterter Unterstützer. „Das ist nicht nur ein Kanal; es ist die Zukunft der nachhaltigen Entwicklung.“
Auf der anderen Seite warnen Umweltschützer vor unvorhergesehenen Auswirkungen, von potenziellen Störungen der Ökosysteme im Mittelmeer bis hin zu Fragen zur langfristigen Nachhaltigkeit der Wasserstände und Verdunstungszyklen des Sees. Kritiker argumentieren, dass die grandiose Vision des Projekts durch praktische und ökologische Bedenken gefährdet sein könnte, was die Frage aufwirft, ob Ägyptens kühne neue Oase nachhaltig sein wird.
Mit dem Beginn der Bauarbeiten könnte Ägyptens Experiment, „Regen in der Wüste zu erzeugen“, einen Wendepunkt in der Nutzung von Wüstenland markieren – oder als warnendes Beispiel für die Grenzen der Natur dienen. Wird dieses kühne Projekt seine transformative Vision verwirklichen, oder sind die Wüsten Ägyptens dazu bestimmt, unberührt zu bleiben? Die Welt beobachtet, während sich die Sandkörner der Zeit in Ägyptens Qattara-Depression verschieben.