China ist zunehmend besorgt über die eskalierenden Spannungen zwischen Israel und dem Iran, da die Befürchtung besteht, dass ein großangelegter Krieg im Nahen Osten seine strategischen und wirtschaftlichen Interessen tiefgreifend beeinträchtigen könnte. Chinas enge Beziehungen zum Iran, insbesondere durch seine Öleinfuhren und Infrastrukturinvestitionen, bringen Peking in eine prekäre Lage.
Als einer der größten Käufer von iranischem Öl ist China auf Teheran für 10-15% seiner Rohölimporte angewiesen, was es anfällig für Störungen macht, falls Israel die Ölanlagen des Iran ins Visier nimmt. Ein solcher Angriff könnte China zwingen, teureres Öl aus Ländern wie Saudi-Arabien zu beziehen, während die Straße von Hormus – durch die ein Großteil dieses Öls fließt – zu einem Hotspot für Raketenangriffe des Iran oder seiner Stellvertreter werden könnte, was die globale Versorgung weiter gefährden würde.
Obwohl China über große Ölreserven und einen diversifizierten Energiemix verfügt, wobei Öl 18% seiner Energie im Vergleich zu 34% in den USA ausmacht, könnte ein regionaler Konflikt seine breiteren kommerziellen Interessen erheblich schädigen. Chinas Investitionen in Golfstaaten wie Saudi-Arabien und den VAE im Rahmen seiner Belt and Road Initiative könnten ebenfalls erheblichen Risiken ausgesetzt sein.
Chinas Ansatz war es, sich als nicht-interventionistische Macht zu positionieren, jedoch hat es kürzlich eine aktivere diplomatische Rolle im Nahen Osten übernommen. Im März vermittelte es zwischen dem Iran und Saudi-Arabien und stellte die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden regionalen Mächten wieder her. Trotz seiner engen Beziehungen zum Iran bleiben Chinas militärische Verbindungen zu Teheran jedoch begrenzt, und Berichte deuten darauf hin, dass Peking vorsichtig war, bedeutende Ressourcen in iranische Projekte zu investieren.
Die Angst Pekings vor einem Krieg im Nahen Osten wird durch den potenziellen wirtschaftlichen Schlag und die Risiken für seine geopolitischen Bestrebungen getrieben, insbesondere da es versucht, die Lücke zu füllen, die durch den nachlassenden Einfluss der USA in der Region entstanden ist.