Die Uhr tickt für Vizepräsidentin Kamala Harris, während ihre Präsidentschaftskampagne in den Krisenmodus eintritt, mit nur noch 16 Tagen bis zum Wahltag. Was einst wie ein stabiler Vorsprung in den Umfragen schien, wurde innerhalb von Wochen drastisch halbiert – oder schlimmer. In entscheidenden Bundesstaaten hat sich ihr knapper Vorteil in ein kleines, aber wachsendes Defizit verwandelt. Das Rennen bleibt offen, aber Harris‘ Chancen schwinden schnell.
1 – Kamala Harris in der Krise: Verzweiflung oder letzte Chance?
Die Warnlichter blinken rot für Harris‘ Kampagne. Umfragedaten zeigen, dass ihr nationaler Vorsprung verschwunden ist, und in entscheidenden Staaten rutscht sie hinterher. Von Mittwoch bis Donnerstag letzter Woche passte der Umfrageexperte Nate Silver seine Prognose an und gibt Donald Trump nun eine 50,2%ige Chance zu gewinnen, gegenüber 49,3% nur einen Tag zuvor.
In einem Aufruf an die Unterstützer sendeten Harris und ihr Mitstreiter Tim Walz eine eindringliche E-Mail mit der Warnung:
„Wenn die Wahl heute wäre, würden wir sehr wahrscheinlich verlieren. Wir sind die Underdogs. Die vorzeitige Stimmabgabe läuft bereits in mehreren Bundesstaaten, und die Umfragen in den umkämpften Staaten sind statistisch ausgeglichen. Wir müssen mobilisieren. Es ist noch Zeit.“
Der politische Analyst James Zirin, der im Washington Times schreibt, merkt an:
„Wie Kamala Harris gegen Donald Trump dennoch stark abschneiden kann: Die Vizepräsidentin, eine erfahrene Staatsanwältin, hat noch Zeit für ein kraftvolles Schlussplädoyer. Aber Harris muss ihren Fall gegenüber der Wählerschaft schärfen und die Gefahren einer zweiten Amtszeit Trump aufzeigen, ohne die Vergangenheit erneut aufzuwärmen.“
2 – „Biden und Selenskyj sind schuld am Ukraine-Krieg,“ sagt Trump
Mit der realen Möglichkeit, dass Donald Trump ins Weiße Haus zurückkehrt, hat die Haltung des ehemaligen Präsidenten zu Russland Besorgnis ausgelöst. Seine Angriffe auf Präsident Joe Biden und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj – während er den russischen Präsidenten Wladimir Putin ungeschoren lässt – sind beunruhigend.
„Das ist ein verlorener Krieg, und wenn ich Präsident wäre, wäre es so einfach gewesen, ihn zu lösen. Wenn wir einen Präsidenten mit einem halben Gehirn gehabt hätten…“, erklärte Trump, ohne Putin zu erwähnen, dessen Aktionen in der Ukraine vom republikanischen Kandidaten nicht in Frage gestellt werden. Dieser sanfte Ansatz ist umso merkwürdiger angesichts der Enthüllungen aus Bob Woodwards Buch, das offenbart, dass Trump mindestens sieben Mal mit Putin gesprochen hat, selbst nachdem er das Amt verlassen hatte.
Trump hat bislang keinen konkreten Plan präsentiert, um den Krieg in der Ukraine zu beenden, sondern wiederholt sein vages Versprechen, dass er ihn in „einem Telefonanruf“ stoppen könnte. Er besteht darauf, dass der Krieg „nie begonnen hätte“, wenn er an der Macht gewesen wäre.
Abschließende Frage: Kann Kamala Harris noch Kurswechsel vollziehen?
Mit dem bevorstehenden Wahltermin steht Kamala Harris vor der gewaltigen Aufgabe, den Rückgang ihrer Kampagne in den letzten Tagen umzukehren. Sie könnte einen mutigen Strategiewechsel benötigen, um wieder Schwung zu gewinnen, aber ist genug Zeit dafür vorhanden?
Wichtige Schlüsselstaaten
- North Carolina: Kamala 47% / Trump 47% (Carolina Journal/Cignal, 12.-14. Oktober)
- Michigan: Kamala 48% / Trump 48% (Rasmussen Reports, 9.-14. Oktober)
- Arizona: Trump 51% / Kamala 48% (CBS News, 11.-16. Okt)
Beliebte Stimme
- Kamala: 50% / Trump: 49% (Emerson, 14.-16. Okt)
Während Harris versucht, sich neu zu formieren, bleibt das Rennen Kopf an Kopf, wobei die umkämpften Bundesstaaten statistische Gleichstände zeigen. Mit nur noch etwas mehr als zwei Wochen bis zur Wahl wird ihre Kampagne einen dramatischen Wandel benötigen, um den aktuellen Kurs zu ändern und ein Comeback von Trump abzuwenden.