Der Red Bull Ring macht bedeutende Fortschritte bei der Umsetzung umweltfreundlicher Praktiken im Motorsport. Während des Formel-1-Wochenendes des österreichischen Grand Prix wird das Fahrerlager des Red Bull Rings zum zweiten Mal in Folge von einem energieeffizienten System mit geringem Kohlenstoffausstoß betrieben. Die Formel 1 hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2030 eine Netto-Null-Kohlenstoffemission zu erreichen. Ein Schritt in Richtung dieses Ziels ist die Einführung nachhaltiger Kraftstoffe in den Formel-1-Autos bis 2026. Der Kohlenstoff-Fußabdruck der 20 Formel-1-Teams ist jedoch nur ein kleiner Teil der Gesamtauswirkungen der Serie. Der größte Beitrag zu den Kohlenstoffemissionen ist die Infrastruktur rund um die Formel 1, einschließlich Reisen, Transport und Veranstaltungsorganisation.
Der Red Bull Ring hat bedeutende Fortschritte bei der Bewältigung dieses Problems gemacht, hauptsächlich durch die erfolgreiche Implementierung eines energieeffizienten Systems mit geringem Kohlenstoffausstoß im Jahr 2023. Dieses System hat zu einer bemerkenswerten Reduzierung der Kohlenstoffemissionen um 90% in den Boxen, im Fahrerlager und im Formel-1-Technikzentrum geführt. Aggreko, der Energieversorger, ist für das zentrale Stromsystem verantwortlich, das das Fahrerlager mit verschiedenen nachhaltigen Quellen versorgt. Diese Quellen umfassen hydriertes Pflanzenöl (HVO) als Biokraftstoff, 200 Solarpaneele mit einer Fläche von 600 m2 und ein Batteriespeichersystem, das von einem erneuerbaren Energienetzwerk bereitgestellt wird. Die Effizienz dieses Systems ist so hoch, dass keines der 10 Formel-1-Teams während des österreichischen GP-Wochenendes eigene Generatoren verwenden muss. Der im letzten Jahr durchgeführte Test zeigte eine signifikante Verringerung der CO2-Emissionen, von 198 Tonnen im Jahr 2022 auf nur 12 Tonnen im Jahr 2023. Um dieses beeindruckende System umzusetzen, würden im Fahrerlager im Vergleich zu einem Standardwochenende 40 Generatoren weniger benötigt. Um das Ziel der Formel 1 für 2030 zu erreichen, ist es entscheidend, diese Praktiken im gesamten Formel-1-Kalender zu replizieren.
Dennoch müssen weitere Maßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen, dass die Formel 1 ihr Ziel der Netto-Null-Emissionen erreicht. Eine große Herausforderung ist der CO2-Fußabdruck, der durch die umfangreichen Flugreisen im Sport entsteht. Im Jahr 2022 hat Mercedes einen bedeutenden Schritt unternommen, um seine Reiseauswirkungen zu reduzieren, indem es in nachhaltige Flugkraftstoffe investiert hat, mit dem Ziel, seinen Reise-Fußabdruck um 50% zu reduzieren. Teamchef Toto Wolff betonte das Potenzial nachhaltiger Flugkraftstoffe, das Reisen zu verändern und die Umweltauswirkungen zu minimieren. Er erkannte die persönliche und berufliche Bedeutung der Suche nach einer besseren Art zu fliegen an und hob nachhaltige Flugkraftstoffe als aktuell beste Lösung für die Luftfahrtindustrie hervor.