In einem bahnbrechenden Schritt hat Tesla sein Supercharger-Netzwerk für Elektrofahrzeuge von Drittanbietern in Europa geöffnet. Dieses Pilotprogramm, das 2021 begann, hat sich schrittweise auf neue Länder in Europa ausgeweitet und erreichte im März 2023 nun die Küsten der USA. Der Grund für den Start in Europa ist, dass Tesla-Supercharger denselben CCS-2-Stecker wie andere Ladestationen auf dem Kontinent verwenden. In den USA musste Tesla jedoch einen NACS-zu-CCS-Adapter namens Magic Dock entwerfen, um das Laden für Nicht-Tesla-EVs zu erleichtern.
Das Magic Dock ist ein Game-Changer, da es mit dem Kabel bereitgestellt wird, wenn ein Nicht-Tesla-EV das Laden initiiert. Es bleibt im normalen Betrieb bei Tesla-Fahrzeugen angedockt. Um auf das Supercharger-Netzwerk zuzugreifen, müssen Besitzer anderer EV-Marken einfach ein Tesla-Konto eröffnen und die Tesla-App verwenden. Dieser Prozess ähnelt der Nutzung eines beliebigen Drittanbieter-Ladenetzwerks, bei dem Benutzer ein Konto für die jeweilige Netzwerk-App erstellen müssen. Für diejenigen, die kein Tesla-Fahrzeug besitzen, ist die Tesla-App nur eine weitere App in ihrem Ladeportfolio.
Für Ford-EV-Besitzer gestaltet sich die Erfahrung jedoch anders. Ford hat clever andere Netzwerke in sein „BlueOval Charging Network“ integriert, was den Zugang zu Stationen von Electrify America, EVgo, Blink und anderen Anbietern mit einem einzigen Konto ermöglicht. Dieser Ansatz gibt Ford mehr Flexibilität, um seinen Besitzern den Zugang zum Tesla-Supercharger-Netzwerk zu bieten. Ford hat Teslas Netzwerk in das BlueOval Charging Network integriert, sodass Kunden ohne neue Anmeldedaten in der Tesla-App laden können.
Für Ford-Besitzer bedeutet dies, dass sie ihr FordPass-Zahlungskonto oder den Touchscreen im Fahrzeug nutzen können, um das Laden zu bezahlen. Sie können Tesla-Supercharger ganz einfach über das Infotainmentsystem ihres Ford-EVs finden und aktivieren. Dies steht im krassen Gegensatz zu den NACS-Vereinbarungen und der Nutzung des Magic Dock an einer Supercharger-Station.
Bisher ist Ford der einzige Automobilhersteller, der den Zugang zu Superchargern ohne die Notwendigkeit einer Tesla-App oder eines Kontos bestätigt hat. Ford war auch der erste, der einen Vertrag mit Tesla abgeschlossen hat, und der erste, der seinen EV-Besitzern einen kostenlosen NACS-Adapter zur Verfügung gestellt hat. Es wird gehofft, dass andere EV-Hersteller diesem Beispiel folgen und ihren Kunden ein ähnliches Erlebnis bieten. Dies hängt jedoch von der Implementierung der Tesla-API durch jeden Autohersteller ab, sodass die Benutzererfahrung variieren kann.
Rivian-Besitzer beobachten Fords Ansatz genau und hoffen auf eine ähnliche Behandlung, obwohl es keine Garantien gibt. Rivian könnte sich entscheiden, die Plug&Charge-Funktion zu nutzen, es bleibt jedoch unklar, ob dies mit Tesla-Superchargern funktionieren wird. Das EV-Startup hat zu diesem Thema nicht viele Informationen bereitgestellt, abgesehen von dem anfänglichen Deal im Juni 2023 und dem Versprechen eines kostenlosen NACS-Adapters für seine Kunden.