Nick Kyrgios, der offene Australier, ist wieder in den Schlagzeilen, diesmal nimmt er den italienischen Tennisstar Jannik Sinner ins Visier. Bekannt für seinen direkten, schonungslosen Stil hielt Kyrgios nicht zurück, als ein Fan auf Instagram fragte, ob er in Erwägung ziehen würde, Doppel mit Sinner zu spielen. Seine Antwort? Ein vernichtendes: „Ich spiele nur mit REINEN Spielern.”
Sinners Doping-Dramen: Ein Zeitstrahl der Turbulenzen
Früher in diesem Jahr testete Jannik Sinner nicht einmal, sondern gleich zweimal im März positiv auf Clostebol, ein anaboles Steroid, was einen Sturm in der Tenniswelt auslöste. Die International Tennis Integrity Agency (ITIA) sperrte Sinner vorläufig, doch er konnte schwerwiegende Konsequenzen vermeiden. Im August, nur wenige Tage vor den US Open, wurde Sinner von allen Vorwürfen freigesprochen, aber die Kontroversen sind nach wie vor groß.
Laut Sinners Verteidigung gelangte der verbotene Stoff durch die Hände eines Physiotherapeuten in seinen Körper, nachdem dieser ein Spray mit Clostebol verwendet hatte. Diese Enthüllung führte dazu, dass Sinner die Verbindung zu seinem Physiotherapeuten und dem Trainer, der das Spray geliefert hatte, abbrach. Die ITIA kam zu dem Schluss, dass es kein vorsätzliches Fehlverhalten gab, doch die Tennisgemeinschaft bleibt gespalten.
Kyrgios äußert sich: Eine Geschichte der Kritik
Kyrgios, der nie davor zurückschreckt, Kontroversen zu erzeugen, hat Sinners Umgang mit der Situation öffentlich kritisiert. Er stellte in Frage, warum der 23-Jährige sich nicht früher von seinem Unterstützungsteam distanziert habe und deutete an, dass Sinners Reaktion zu wenig und zu spät kam. Kyrgios‘ letzter Instagram-Beitrag vertiefte nur den Graben und bekräftigte seine Haltung, dass er sich nicht mit Spielern unter einem Dopingverdacht associieren wird.
WADA schlägt zurück: Ein Aufruf zu einem Verbot
Gerade als es schien, dass Sinner die Kontroversen hinter sich gelassen hatte, nachdem er seinen zweiten Grand-Slam-Titel bei den US Open gewonnen hatte, hat die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) die Flammen erneut entfacht. WADA hat beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) Berufung eingelegt und fordert ein ein- bis zweijähriges Verbot für den Italiener. Trotz seines Schocks bleibt Sinner zuversichtlich und besteht darauf, dass er erneut seine Unschuld beweisen wird.
Die WADA-Berufung wirft einen Schatten auf Sinners jüngsten Aufschwung. Der Italiener hatte eine Hochphase, erreichte das Finale des China Open und forderte Carlos Alcaraz in einem epischen Match bis an die Grenzen. Jetzt in Shanghai hat Sinner die vierte Runde erreicht, und ein Sieg würde seinen siebten ATP-Tour-Titel markieren.
Eine gespaltene Tenniswelt: Ist Sinners Unschuld genug?
Die Tennis-Community ist geteilt. Einige glauben, dass Sinners Verteidigung und sein schnelles Handeln, sich von seinem Unterstützungsteam zu trennen, einen echten Fehler zeigen. Andere argumentieren, dass die Nachsicht, die ihm entgegengebracht wird, im scharfen Kontrast zu der härteren Behandlung anderer Spieler steht, die für ähnliche Fälle von unbeabsichtigter Kontamination lange Sperren erhalten haben.
Kyrgios’ Kommentare spiegeln den breiteren Skeptizismus und die Spannungen rund um den Fall wider. Seine Aussage: „Ich spiele nur mit sauberen Spielern“ ist eine eindringliche Erinnerung daran, dass trotz Sinners rechtlicher Entlastung der Gerichtshof der öffentlichen Meinung unerbittlich bleibt.
Was kommt als Nächstes für Sinner?
Mit WADAs Berufung, die noch aussteht, und der Bedrohung einer langfristigen Sperre, die über seiner Karriere schwebt, bleibt Sinners Zukunft ungewiss. Aber er gibt nicht auf, sondern konkurriert weiterhin auf höchstem Niveau und sammelt Trophäen trotz der Turbulenzen abseits des Platzes. Wenn er in Shanghai triumphiert, könnte das eine kraftvolle Aussage der Widerstandsfähigkeit sein – doch der Schatten der Dopingkontroversen könnte ihn noch eine Weile verfolgen.
Eine Sache ist sicher: Während die Debatte weitergeht, hat Kyrgios klar gemacht, wo er steht, und seine Worte werden wahrscheinlich zu hitzigeren Diskussionen innerhalb der Tenniswelt führen. Wird Sinner erneut unbeschadet daraus hervorgehen, oder wird WADAs Berufung zu einem karriereverändernden Verbot führen? Nur die Zeit wird es zeigen.