Die Abu Dhabi Autonomous Racing League steht vor einer kontroversen Situation in Bezug auf eine Entscheidung der FIA bezüglich einer möglichen Gelbflaggenverletzung. Pascal Wehrlein, der während des Rennens auf dem fünften Platz lag, wurde beschuldigt, unter einer Gelbflagge überholt und eine Position gewonnen zu haben. Wehrlein argumentiert jedoch, dass er die Flagge vor dem dafür vorgesehenen Bereich zur Aktivierung des Angriffsmodus passiert hat. Das Porsche-Team, das Wehrlein vertritt, glaubt, dass die von der FIA getroffene Entscheidung falsch war und hofft, dass die Situation genau überprüft wird.
Während des Vorfalls überholte Wehrlein Jean-Eric Vergne für die Position, erhielt jedoch später Anweisungen vom Rennleiter Scot Elkins, die Position zurückzugeben. Wehrlein kam dieser Anweisung nach und gab die Position an Vergne zurück. Er ist jedoch der Meinung, dass die Entscheidung unfair war und dass er Vergne während der Safety-Car-Phase nicht überholt hat, wie von Elkins behauptet. Porsche äußerte Frustration über das Fehlen verfügbarer Aufnahmen, um den Vorfall zu überprüfen, und hofft, dass die FIA ein faires Urteil gefällt hat.
Die Art und Weise, wie die FIA solche Vorfälle während der Rennen behandelt, ist ein Thema der Diskussion in der Formula E-Paddock. Rennleiter Scot Elkins ist dafür verantwortlich, mehrere Vorfälle in kurzer Zeit zu bewältigen und dabei oft auf begrenzte Ressourcen und Aufnahmen angewiesen zu sein. Die Frage, wie diese Vorfälle behandelt werden, wird bei Treffen beim Berlin E-Prix erörtert werden.
Die Beziehung zwischen Porsche und der FIA war in den letzten Jahren aufgrund mehrerer kontroverser Vorfälle angespannt. Dies umfasst den Verlust von Wehrleins Sieg beim Puebla E-Prix 2021, die Disqualifikation von Antonio Felix da Costa beim ersten London E-Prix und Untersuchungen zu Porsches nicht konformen Software- und Teileverwendungen. Diese Vorfälle haben zu hitzigen Diskussionen zwischen Porsche und der FIA geführt und Bedenken hinsichtlich einer fairen Behandlung der Teams in der Meisterschaft aufgeworfen.
Trotz der anhaltenden Kontroverse wird die Entscheidung von Porsche, sich in den Jahren 2026-2030 an die Gen4-Regeln zu halten, voraussichtlich nicht beeinflusst werden. Porsche wird voraussichtlich bis Ende Mai seine Entscheidung bekanntgeben und ist im Allgemeinen zufrieden mit der Ausrichtung der Formel E. Das Team möchte jedoch die TV-Zuschauerzahlen erhöhen, insbesondere in China, wo es einen wachsenden Markt für ihre Elektromodelle gibt. Das bevorstehende Rennen in Shanghai könnte eine entscheidende Rolle im Entscheidungsprozess von Porsche spielen.