Die Herausforderungen von Maserati gehen über die Fahrzeuge hinaus, so der CEO von Stellantis, Carlos Tavares, der anerkannt hat, dass die ikonische italienische Marke mit erheblichen Schwierigkeiten konfrontiert ist, da die Verkäufe im ersten Halbjahr 2024 um mehr als 50 % eingebrochen sind. Bei der Pariser Automobilmesse erklärte Tavares, dass Maserati „in den roten Zahlen“ sei, was bedeutet, dass das Unternehmen derzeit Geld verliert, betonte jedoch, dass das Problem nicht in der Qualität oder Attraktivität der Fahrzeuge selbst liege.
Laut Tavares liegt das Kernproblem im Marketing und der Markenpositionierung. Er betonte, dass die Identität von Maserati als Luxusmarke, die im „gran turismo“-Geist verwurzelt ist und „la dolce vita“ verkörpert, nicht effektiv kommuniziert wurde. Der Stellantis-Chef, der Anfang 2026 zurücktreten wird, bemerkte, dass das vorherige Management versäumt hat, die richtige Botschaft darüber zu vermitteln, wofür Maserati steht – die Kombination aus Leistung, Lebensstil und fortschrittlicher Technologie.
Im Rahmen der Neuausrichtung der Maserati-Führung wurde Davide Grasso durch Santo Ficili ersetzt, der nun sowohl Maserati als auch Alfa Romeo leitet. Ficilis Hauptaufgabe wird es sein, „die Denkweise und die Ideen“ innerhalb von Maserati zu ändern, mit einem klaren Fokus auf die Verfeinerung der Luxusattraktivität und die Verbesserung der Verkaufszahlen. Tavares machte deutlich, dass Maserati und Alfa Romeo, obwohl beide kämpfen, nicht fusionieren werden, da sie unterschiedliche Positionen in der Markenhierarchie von Stellantis einnehmen – Maserati als Luxusmarke und Alfa Romeo als Premium-Marke.
Auch Alfa Romeo hat mit eigenen Schwierigkeiten zu kämpfen, da die Verkaufszahlen in den USA im Jahr 2024 um 10% gesunken sind, trotz der Einführung des Tonale-Crossovers. Trotz der Rückschläge, mit denen sowohl Maserati als auch Alfa Romeo konfrontiert sind, bleibt Stellantis seiner Strategie von 2021 treu, die einen 10-Jahres-Investitionsplan für alle 14 Marken im Portfolio umfasst. Maserati hat daher Zeit, sich zu erholen, wobei Stellantis bestätigt, dass die Marke nicht zum Verkauf steht, trotz der früheren Bemerkung der ehemaligen CFO Natalie Knight, dass das Unternehmen die Zukunft von Maserati möglicherweise evaluieren könnte. Knight hat Stellantis nach einer 18-monatigen Amtszeit als CFO inzwischen verlassen.
Für Maserati wird der Fokus nun darauf liegen, das öffentliche Image neu zu gestalten, den Marketingansatz zu verfeinern und die Identität enger mit dem Luxusmarkt in Einklang zu bringen, um Rentabilität und Marktpräsenz zurückzugewinnen.