In einer schockierenden Enthüllung hat eine Untersuchung von Le Monde eine massive Sicherheitslücke aufgedeckt, die die privaten Standorte einiger der am besten geschützten Persönlichkeiten der Welt—US-Präsident Joe Biden, ehemaliger Präsident Donald Trump, russischer Präsident Wladimir Putin und französischer Präsident Emmanuel Macron—durch die beliebte Fitness-App Strava offenbart. Die Sicherheit hochrangiger Führungspersönlichkeiten und ihrer Familien wurde Berichten zufolge durch die Nutzung der App durch ihre Sicherheitskräfte zur Verfolgung ihrer Fitnessroutinen gefährdet.
Die App, die körperliche Aktivitäten wie Joggen und Radfahren protokolliert, ermöglicht es den Nutzern, ihre Routen und Standorte je nach Datenschutzeinstellungen mit Freunden, Familie oder der Öffentlichkeit zu teilen. Laut Le Monde haben zahlreiche Leibwächter dieser prominenten Persönlichkeiten Profile auf Strava, die öffentlich ihre Bewegungen offenbaren—sogar während sie im Dienst sind.
Biden und Macrons Sicherheit im Fokus
Eine der besorgniserregendsten Enthüllungen betrifft den Besuch von Präsident Emmanuel Macron in einem Urlaubsort in der Normandie im Jahr 2021. Der Standort, der zuvor der Öffentlichkeit nicht bekannt gegeben wurde, wurde durch die Daten von Strava offengelegt, die für jeden zugänglich sind, der sein Sicherheitsteam in der App verfolgt. Die Situation hat nicht nur in Frankreich, sondern weltweit Alarm ausgelöst, da sie zeigt, wie leicht sensible Informationen in die falschen Hände geraten können.
Die App ermöglichte es den Ermittlern sogar, das Hotel in San Francisco zu identifizieren, in dem Präsident Biden 2023 während kritischer diplomatischer Gespräche mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping wohnte. Die Sicherheitskräfte, sich der Risiken nicht bewusst, protokollierten Berichten zufolge Fitnessaktivitäten nur wenige Stunden vor Bidens Ankunft.
„Keine Bedrohung“, betont der Secret Service
Trotz dieser Enthüllungen haben Vertreter des U.S. Secret Service die potenziellen Auswirkungen heruntergespielt und erklärt, dass die Sicherheitsdetails von Präsidenten und anderen hochrangigen Persönlichkeiten nicht gefährdet sind. Ein Sprecher wies darauf hin, dass Agenten während ihrer Dienstzeit keine persönlichen Geräte verwenden dürfen, stellte jedoch klar, dass die Nutzung persönlicher sozialer Medien, einschließlich Strava, außerhalb der Dienstzeit nicht eingeschränkt ist. „Wir bewerten keine Auswirkungen auf die Schutzoperationen“, sagte der Sprecher und erkannte gleichzeitig die Notwendigkeit an, die Protokolle zu überprüfen und sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter an die möglichen Sicherheitsrisiken erinnert werden.
Ähnlich hat Macrons Büro erhebliche Bedenken zurückgewiesen und erklärt, „das Risiko ist nicht vorhanden“ aufgrund bereits bestehender Sicherheitsmaßnahmen. Dennoch hat Macrons Stabschef Berichten zufolge die Agenten daran erinnert, keine Tracking-Apps im Dienst zu verwenden.
Strava unter Beschuss: Die Debatte um Datenschutz
Strava, das von Millionen weltweit genutzt wird, bekräftigt sein Engagement für den Datenschutz der Nutzer und erklärt, dass die Nutzer aktiv zustimmen müssen, um Standortdaten zu teilen, und ihre Datenschutzeinstellungen jederzeit ändern können. Ein Unternehmenssprecher wiederholte, dass sensible Berufsgruppen die verfügbaren Datenschutzkontrollen der App nutzen sollten, um den Zugriff auf ihre Aktivitätsdaten zu beschränken.
Experten argumentieren jedoch, dass dieser Vorfall größere Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit solcher Fitness-Apps hervorhebt. Dr. Ibrahim Baggili, ein Professor für Cybersicherheit an der Louisiana State University, warnte: „Wir geben persönliche Daten zu leichtfertig weiter, ohne die möglichen Konsequenzen zu berücksichtigen.“ Baggili, dessen Forschung erhebliche Schwachstellen in Fitness-Tracking-Apps aufgedeckt hat, besteht darauf, dass Regierungen weltweit strengere Vorschriften zur Datennutzung und -aufbewahrung durch Technologieunternehmen durchsetzen müssen.