Südkorea erwägt Berichten zufolge, Militärpersonal nach Ukraine zu entsenden, um nordkoreanische Truppen zu überwachen, die möglicherweise in den laufenden Krieg Russlands verwickelt sind, wie ein Bericht von Yonhap am 22. Oktober berichtet. Diese potenzielle Entsendung erfolgt als Reaktion auf Geheimdienstinformationen, die darauf hindeuten, dass Nordkorea plant, rund 10.000 Soldaten zu entsenden, um die russischen Streitkräfte zu verstärken, was in Seoul und in der breiteren internationalen Gemeinschaft Alarm auslöst.
Eine nicht benannte Regierungsquelle sagte gegenüber Yonhap, dass das südkoreanische Team wahrscheinlich aus Militärgeheimdienstoffizieren bestehen wird, die Erfahrung in der Analyse nordkoreanischer Kampftaktiken haben. Das Personal könnte auch bei den Verhören gefangener nordkoreanischer Soldaten helfen und Einblicke in die militärischen Strategien Pjöngjangs bieten.
„Es besteht die Möglichkeit, dass Personal nach Ukraine entsandt wird, um die Taktiken und Kampffähigkeiten der nordkoreanischen Spezialkräfte zu überwachen, die zur Unterstützung Russlands entsandt wurden“, erklärte die Quelle.
Diese Entwicklung folgt auf die Aussage des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, dass bis November etwa 11.000 nordkoreanische Soldaten bereit sein werden, in der Ukraine zu kämpfen. Der Leiter des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanov, hat bestätigt, dass die erste Gruppe von 2.600 nordkoreanischen Truppen voraussichtlich in Russlands Oblast Kursk eintreffen wird, einer Region, in der ukrainische Streitkräfte seit August grenzüberschreitende Operationen durchführen.
Südkorea hat sich lautstark gegen die wachsende militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea ausgesprochen. Nach einem kürzlichen Rüstungsabkommen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem nordkoreanischen Führer Kim Jong-un signalisiert Seoul, dass es möglicherweise seine Politik überdenken könnte, nur humanitäre Hilfe für die Ukraine bereitzustellen. Die südkoreanische Regierung hat auch angedeutet, möglicherweise defensive Waffen bereitzustellen, während die indirekte Bereitstellung von tödlichen Waffen weiterhin geprüft wird.
Angesichts der wachsenden Bedenken über die direkte Beteiligung Nordkoreas am Konflikt betrachten südkoreanische Beamte dies als eine erhebliche Sicherheitsbedrohung für die internationale Ordnung. Der nationale Geheimdienst des Landes schätzt, dass Pjöngjang vier Brigaden, darunter bis zu 12.000 Truppen und 1.500 Spezialkräfte, entsenden könnte, um Russland zu unterstützen.
Die Entscheidung, südkoreanisches Personal in die Ukraine zu entsenden, stellt einen Wandel in der Haltung des Landes dar und unterstreicht die Schwere der Situation sowie die potenzielle Eskalation des Krieges mit nordkoreanischen Streitkräften.