In einem mutigen Schritt, um ihre Chancen sowohl in der Fahrer- als auch in der Herstellerwertung der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) zu stärken, hat Toyota angekündigt, sein komplettes Vier-Auto-Lineup beim kommenden Rallye Chile vom 26. bis 29. September einzusetzen. Dies markiert einen entscheidenden Vorstoß, da die Saison in die finale Phase geht, wobei der amtierende Weltmeister Kalle Rovanperä, Sébastien Ogier, Elfyn Evans und Takamoto Katsuta alle bereit sind, sich den herausfordernden Etappen in Concepción zu stellen.
Dies wird erst das vierte Mal in dieser Saison sein, dass alle vier GR Yaris Rally1 Fahrzeuge von Toyota im Einsatz sind, nach ähnlichen Einsätzen in Portugal, Lettland und Finnland (wo Toyota sogar ein fünftes Auto für Sami Pajari ins Rennen schickte). Die Entscheidung, ein vollständiges Team aufzustellen, unterstreicht Toyotas Entschlossenheit, den Rückstand in der Fahrer- und Herstellermeisterschaft zu verringern.
Rovanperä, der derzeit in der Fahrerwertung zurückliegt, hatte beim letzten Rallye Chile im vergangenen Jahr einen schwierigen Auftritt und kämpfte mit der Straßenpositionierung und den Reifenentscheidungen. Der junge Finne wird jedoch bestrebt sein, Wiedergutmachung zu leisten und wichtige Punkte für Toyotas Kampagne beizutragen. In der Zwischenzeit ist Ogier, der auf dem zweiten Platz in der Wertung liegt und 27 Punkte hinter Hyundais Thierry Neuville zurückliegt, Toyotas beste Chance, Hyundai ihren ersten Fahrermeistertitel zu verwehren. Seine Erfahrung und sein früherer Erfolg in Chile, wo er 2019 den zweiten Platz belegte, könnten entscheidend sein.
Der Kampf um den Herstellertitel ist noch enger, mit nur 20 Punkten, die Toyota von den aktuellen Führenden Hyundai trennen. Ogier’s Teilnahme am Chile-Lineup unterstreicht die Bedeutung dieser Rallye im Titelkampf. Hyundai, das sich nicht übertreffen lassen will, stellt ebenfalls ein starkes Team auf, mit Neuville, Ott Tänak und Esapekka Lappi – der möglicherweise seinen letzten Auftritt für das Team haben wird – die antreten werden.
Zusätzlich zur Spitzenkategorie Rally1 wird die Rallye Chile ein starkes WRC2-Feld mit 16 Nennungen aufweisen. Oliver Solberg, der einen Škoda fährt, führt die WRC2-Meisterschaftsverfolgung und könnte den Titel mit einem Sieg in Chile sichern, sieht sich jedoch harter Konkurrenz von Rivalen wie Yohan Rossel und Jan Solans gegenüber.
Mit 45 Fahrzeugen auf der Nennliste verspricht die Rallye Chile ein spannendes und entscheidendes Ereignis zu werden, während die WRC-Saison in ihre entscheidende Phase eintritt. Alle Augen werden auf Toyota gerichtet sein, während sie versuchen, wieder Schwung zu gewinnen und Hyundai sowohl in der Fahrer- als auch in der Herstellerwertung herauszufordern.